Shakespeare, Song of the Clowns
Max Doehlemann, Klavier
Produziert von: Max Doehlemann
Spieldauer: 1 h 14 min
Werke:
Aribert Reimann: Three Sonnets
Max Doehlemann: Shakespeare Sonnets
Wolfgang Fortner: Shakespeare Songs
Erich Wolfgang Korngold: Songs Of The Clown
enthalten: 1 Audio CD, zusätzlich 1 DVD mit zwei künstlerischen Videoclips von Ron Rosenberg
MG-Audio
LC 24665
EAN: 700153 288606
Zum Ende des Shakespeare-Jahres 2014 legen der junge Bariton Georg Streuber und sein Klavierbegleiter Max Doehlemann ein Album mit Lied-Vertonungen des großen Dramatikers vor. Interpretiert werden Werke von Erich Wolfgang Korngold, Wolfgang Fortner, Aribert Reimann und Max Doehlemann. Enthalten ist auch eine DVD mit zwei Videoclips von Rosenberg, die zwei auf der CD enthaltene Lieder filmisch illustrieren.
Neben Streichquartetten zählen Liedkompositionen zu den intimsten Gattungen. Sie sind ein Nukleus, der nicht nur Zeugnis ablegt über das kompositorische Arbeiten, sondern auch dokumentiert, wie ihr Autor vertonte Texte rezipiert, wie er sie liest, wie er sie gewichtet. Zugleich ist dies auch die besondere Qualität der literarischen Grundlage, bei der gewissermaßen „auf kleinstem Raum“ und auf die Stimme zurückgeworfen alles erzählt werden muß. In diesem Falle trifft sich, daß die literarische Vorlage ein Mann liefert, in dessen Zentrum der Mensch steht, das menschliche Herz mit all seinen Facetten, Ambiguitäten und Abgründen, der immer wieder die Schnittstelle zwischen Psychologie, Universalismus und archaischem Welttheater beleuchtet.
Auf der vorliegenden Aufnahme sind vier Komponisten versammelt, die aus ganz unterschiedlicher Perspektive sich Sonetten William Shakespeares, aber auch Ausschnitten aus seinem dramatischen Werk zuwenden. Vier Komponisten, vier Lesarten. Die “Four Shakespeare Songs” von Erich Wolfgang Korngold sind inmitten seiner Exiljahre 1939 auf Initiative Max Reinhardts für Aufführungen von dessen Actor’s Studio entstanden: für den Filmkomponisten in Hollywood ein rarer Exkurs in die ernste Musik. Wolfgang Fortners “Shakespeare Songs”, nur acht Jahre später entstanden, zählen zu seinen ersten Werken aus der Nachkriegszeit und wurden 1947 bei den Internationalen Ferienkursen für Neue Musik in Darmstadt uraufgeführt. In ihnen schlägt er neue Wege ein, wenn auch der Einfluss Hindemiths noch hörbar ist.
Die “Drei Sonette” von Aribert Reimann aus dem Jahre 1964 sind dem Bariton Barry McDaniel gewidmet, mit dem ihn eine enge künstlerische Zusammenarbeit verbindet. Zentral ist die in höchstem Maße expressive Verwendung der menschlichen Stimme in ihrer intensiven Auseinandersetzung mit dem Text. Jüngster Komponist der Aufnahme ist Max Doehlemann. Seine Vertonungen von Shakespeares Sonetten stammen sämtlich aus dem Jahr 2012. Im Vordergrund steht die Arbeit mit melodischen und rhythmischen Motiven, die den gesamten Zyklus durchziehen, den Text begleiten und durch die Analyse des Texts auf vielfache Weise beleuchtet werden.